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Wir leben im Überfluss...

written by Sina Filliger
29. November 2024

Das Essen, das wir in Europa wegwerfen, würde zweimal reichen, um alle Hungernden der Welt zu ernähren

In der Adventszeit und vor allem an Weihnachten sind unserem Konsum kaum Grenzen gesetzt. Angebote locken, Black Friday Deals warten an allen Ecken, Weihnachtsmärkte verzaubern uns. Dabei decken wir uns und unsere Liebsten mit jeder Menge Schönem aber oft auch sinnlosem Krimskrams ein.

Die Europäische Woche zur Abfallvermeidung @wochederabfallvermeidung Mitte November stand unter dem Motto: "Bis zum letzten Krümel: Lebensmittel sorgsam verwenden".

Ursprünglichste Aufgabe der Gastronomie ist es die Bedürfnisse Hunger & Durst zu befriedigen. Lebensmittel als Grundlage. Für uns im Hotel BT ist es eine Frage der Haltung, wie wir mit Lebensmitteln umgehen. Um dieses Verständnis allen Mitarbeitern besser vermitteln zu können haben wir uns Unterstützung bei United Against Waste geholt. Sie haben das Projekt Food Save Zentralschweiz lanciert. Während eines Jahres werden Messungen, Workshops und Massnahmen in Expertenbegleitung durchgeführt.

Die Messung des IST-Zustands ist die Grundlage für eine Reduzierung von Lebensmittelabfällen und gleichzeitig eine Sensibilisierungsmassnahme. Bei den Messungen werden vermeidbare und unvermeidbare Abfälle unterschieden. Es werden Produktionsabfälle und Tellerrückläufe gemessen. Rückläufe von Buffets und vom à la carte Service werden unterschieden...alles was in den früheren "Schweinekübel" kommt, wird penibel vermessen und dokumentiert. Bereits diese besondere Beachtung verändert unseren Blick auf dieses Thema.

In der Schweiz fallen jährlich 2.8 Millionen Tonnen Food Waste an. Das sind etwa ein Drittel aller produzierten Lebensmittel! Dieses Problem ist weltweit etwa gleich gross. In reicheren Ländern wird ein Grossteil vom Endkonsumenten weggeworfen, in ärmeren Ländern wird sehr wenig in den Haushalten verschwendet, hier entstehen die Verluste bei der Ernte, in der Lagerung und in der Verarbeitung.

Food Waste hat weitreichende Auswirkungen auf unsere Umwelt und das Klima. Food Waste verursacht so viel Umweltbelastung wie die Hälfte aller Autofahrten in der Schweiz. Grundsätzlich kann man sagen, dass ein Lebensmittel, das einen längeren Weg zurückgelegt hat, die Umwelt stärker belastet. Je weiter hinten in der Lebensmittelherstellungskette Lebensmittel also entsorgt werden, desto schlimmer. In anderen Worten: es macht einen Unterschied, ob ein Bauer eine Karotte kompostiert oder ob ein Konsument eine Avocado verschwendet.

Bei uns im Hotel BT haben diese Erkenntnisse zu einer Umgestaltung des Angebots geführt. Wir servieren keine Guacamole mehr. Gerichte deren Tellerrücklauf überwiegend gross war, wurden redimensioniert. Wir bestücken unser Frühstücksbuffet mit kleineren Einheiten. Wir versuchen möglichst regional einzukaufen. Wir verpacken Reste im Restaurant kostenlos und die Gäste nehmen sie mit nach Hause.

Abfallvermeidung ist Ressourcen- und Klimaschutz. Dafür stehen die drei R`s: Reduce. Reuse. Recycle. Gemeinsam mit United Against Waste packen wir diese Herausforderung an und setzen uns zum Ziel, Lebensmittelabfall in der Branche zu halbieren. Klar ist, dass 8 Millionen Menschen in der Schweiz etwas verändern können- let`s do it together!

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